Am Freitag, den 24. März, fand ein spannender Nachmittag mit Vortrag und Podiumsgespräch zum Schwerpunkt „Warum wir noch immer so schwer über Rassismus sprechen können?“ im Haus der Integration statt.
Suna Lenz begrüßte die Gäst*innen mit den Worten „Wir sind Dienstleister – wir beraten, wir organisieren und begleiten den Integrationsprozess. Wir sind auch ein Haus für alle Wuppertaler*innen und öffnen sehr gerne unsere Räumlichkeiten für den Austausch mit Ihnen.“
In seinem Vortrag „Rassismus in Gesellschaft und Schule“ definierte Prof. Dr. Karim Fereidooni den Begriff Rassismus, dessen Entwicklungsgeschichte und mit welchen Methoden man diesem entgegenwirken kann. Fereidooni, der eigens aus Münster angereist war, verdeutlichte in seinem sehr eindrücklichen Vortrag vor großem Publikum, wie Rassismus auf Menschen einwirkt. Kinder und Jugendliche, die beispielsweise im Bildungssystem ungleich behandelt würden, würden dadurch in ihrer schulischen Entwicklung behindert. Er zeigte auf, dass eine Organisation über eine gute Beratungsstruktur verfügen müsse, um Betroffene angemessen unterstützen zu können.
„Rassismus“, so Fereidooni, „betrifft uns alle – die ganze Gesellschaft.“ Daher könnten auch nur alle gemeinsam dieser Form der Diskriminierung entgegenwirken und vorbeugen.
Im Podiumsgespräch mit dem Referenten, Elif Aybirdi-Tarhan (Kommunales Integrationszentrum Remscheid) und Nkozi Muyisa Muhindo (Kookaburra gGmbh) ging es dann um die Gründe für den immer noch sehr schwierigen Umgang mit Rassismuserfahrungen und fehlender Angebotsstruktur.
Bemerkt wurde auch, dass Lernmaterialien, Ausbildung und Fortbildung von pädagogischen Fachkräften weiterentwickelt werden müssten. „Aus meiner Sicht sollten Fortbildungen für alle verpflichtend durchgeführt werden, da erst wenn alle sensibilisiert sind, Rassismus auch angemessen thematisiert werden kann.“, so Elif Aybirdi-Tarhan.
Für Nkozi Muyisa Muhindo war die Stärkung von Menschen, die von Rassismus betroffen sind, ein wichtiger Aspekt. „Räume schaffen, in denen Menschen sich entwickeln - sich in einer sicheren Atmosphäre austauschen können ist sehr wichtig. Auf dieser Grundlage können sie auch für sich einstehen.“
Es war ein informativer und lebendiger Nachmittag mit vielen Gesprächen und der Aussicht wiederholt zu werden.